Umschulung zum Sozialassistent

Eine Umschulung zum Sozialassistent bietet interessante Möglichkeiten, bei der Pflege und Betreuung von Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen zu helfen. Was man dafür mitbringen muss, wie die Umschulung abläuft und alles, was du sonst noch wissen musst, erklären wir im folgenden Artikel. Tideri unterstützt dich aber auch bei der Suche nach einer Stelle als Sozialassistent. Wir durchsuchen verschiedene Job-Portale und finden alle passenden Stellen. Diese bekommst du dann alle in einer Liste angezeigt und kannst dir so schnell und einfach einen guten Überblick verschaffen, welche Stellen für Sozialassistenten gerade verfügbar sind. 

Inhaltsverzeichnis

Übersicht zur Umschulung zum Sozialassistent 

Zuerst möchten wir einen Überblick darüber geben, was einen in der Umschulung zum Sozialassistenten erwartet, wie hoch die Kosten sind und was man mitbringen sollte

Voraussetzungen

Die Voraussetzungen können sich je nach Bundesland leicht unterscheiden. In der Regel braucht man aber lediglich einen Hauptschulabschluss, um an der Umschulung teilnehmen zu können. In einigen Fällen wird aber auch ein Realschulabschluss verlangt. Zudem wird meist ein ärztliches Attest über die körperliche Eignung verlangt. Da man im Bereich der Betreuung und Pflege arbeitet, muss man zudem ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. 

Kosten & Kostenübernahme

Die Kosten für die Umschulung können sich je nach Kurs unterscheiden. Bei staatlichen Schulen fallen für den Schüler keine Kosten an, bei privaten Bildungsträgern dagegen kann der Kurs mehrere tausend Euro betragen. Auf jeden Fall macht es daher Sinn, sich bei der Agentur für Arbeit beraten zu lassen. Diese kann zum Beispiel einen Bildungsgutschein ausstellen, wodurch die Kosten für die Umschulung übernommen werden. Wer Hilfe mit seinen Lebensunterhaltungskosten benötigt, kann zudem BAföG oder einen Bildungskredit beantragen. Wer Anspruch auf Arbeitslosengeld hat, der bekommt dieses auch während der Weiterbildung ausgezahlt, insofern diese bei der Agentur für Arbeit angefragt und genehmigt wurde. 

Dauer 

Die Umschulung zum Sozialassistenten ist ähnlich der Ausbildung aufgebaut. Die Dauer hängt davon ab, ob die Umschulung in Vollzeit oder Teilzeit durchgeführt wird und welche Qualifikationen und Erfahrungen der Schüler mitbringt. Wer die Umschulung in Teilzeit durchführen möchte, kann mit einer Dauer von bis zu vier Jahren rechnen. In der Regel dauert die Umschulung etwa drei Jahre, ist also vergleichbar mit einer Ausbildung. Wer einen Realschulabschluss und Erfahrung im Bereich der Pflege und Betreuung vorweisen kann, hat die Chance an einer verkürzten Umschulung von zwei Jahren teilzunehmen. 

Inhalte

Nicht nur die Dauer, auch die Inhalte der Umschulung zum Sozialassistenten stimmen mit denen der Ausbildung überein. Es kann häufig vorkommen, dass Schüler, die eine betriebliche Ausbildung abschließen, in der Berufsschule mit Schülern, die an einer Umschulung teilnehmen, zusammen sitzen.

Auf dem Lehrplan stehen dabei Themen, wie: 

  • Hauswirtschaft
  • Ernährungslehre
  • Erziehungslehre
  • Berufsethik
  • Sozialkunde
  • Rechtskunde
  • Kunst- und Werkerziehung
  • Musikerziehung
  • Deutsch
  • Sport
  • Englisch
  • Mathematik

Die Inhalte der Umschulung orientieren sich dabei meist nach den Vorgaben des jeweiligen Bundeslandes. In der Regel ähneln sie sich aber stark. 

Unterschied Sozialassistent und sozialpädagogischer Assistent – Auf den ersten Blick gleichen sich die Berufsbezeichnungen von Sozialassistent und sozialpädagogischem Assistent. Allerdings stecken dahinter zwei unterschiedliche Berufsbilder. Die beiden Berufe ähneln sich zwar in den Aufgaben, sie zielen aber auch unterschiedliche Klienten ab. Als Sozialassistent wird man auf die Arbeit mit Menschen allen Alters vorbereitet, während sozialpädagogische Assistenten lediglich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. 

Was erwartet einen nach der Umschulung?

Nachdem wir uns einen Überblick zur Umschulung verschafft haben, stellt sich die Frage, was danach passiert. Im folgenden Teil möchten wir uns daher das Berufsbild eines Sozialassistenten genauer anschauen.

Das macht ein Sozialassistent

Als Sozialassistent oder Sozialassistentin ist man in verschiedenen sozialen Einrichtungen tätig und unterstützt Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen. Die genauen Aufgaben können je nach Arbeitsplatz variieren, aber typischerweise umfassen sie:

  1. Betreuung: Sozialassistenten betreuen und unterstützen Kinder, Jugendliche, Senioren oder Menschen mit Behinderungen in ihrem Alltag. Sie helfen bei der Körperpflege, begleiten bei Freizeitaktivitäten und sorgen für eine angemessene Betreuung.
  2. Bildung und Förderung: Sozialassistenten unterstützen bei der Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen, indem sie pädagogische Aktivitäten durchführen, den Lernprozess begleiten und die persönliche Entwicklung fördern.
  3. Haushaltsführung: In einigen Fällen übernehmen Sozialassistenten die Aufgabe, den Haushalt zu organisieren und sich um die Verpflegung der betreuten Personen zu kümmern.
  4. Unterstützung bei sozialen Problemen: Sozialassistenten stehen den Menschen in schwierigen Lebenssituationen bei und bieten Unterstützung bei sozialen Problemen oder Konflikten.
  5. Freizeitgestaltung: Sie organisieren Freizeitaktivitäten und Ausflüge, um den Menschen Abwechslung und soziale Teilhabe zu ermöglichen.
  6. Dokumentation und Verwaltung: Sozialassistenten halten den Verlauf der Betreuung fest, dokumentieren Fortschritte und erstellen Berichte.
  7. Unterstützung anderer Fachkräfte: In vielen sozialen Einrichtungen arbeiten Sozialassistenten im Team mit anderen Fachkräften zusammen, wie Erziehern, Heilerziehungspflegern oder Sozialpädagogen.

Diese Fähigkeiten braucht man als Sozialassistent

Als Sozialassistent ist man für die Pflege und Betreuung von Menschen in verschiedenen Lebenssituationen verantwortlich. Die Arbeit kann oft sowohl mental als auch körperlich anstrengend sein. Wer sich für eine Umschulung als Sozialassistent entscheidet, sollte daher einige der folgenden Qualitäten mitbringen

  • Einfühlungsvermögen
  • Geduld
  • Teamfähigkeit
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Offenheit
  • Toleranz
  • Kommunikationsstärke
  • Organisationsgeschick
  • Konsequenz
  • Einsatzbereitschaft
  • Belastbarkeit

Hier arbeiten Sozialassistenten

Sozialassistenten arbeiten in verschiedenen Einrichtungen, da sie im Grunde überall eingesetzt werden können, wo Menschen gepflegt und betreut werden. Einige der üblichsten Optionen sind:

  • Kindertagesstätten
  • Schulen
  • Seniorenheimen
  • Wohngruppen für Menschen mit Behinderungen
  • Ambulanten Pflege
  • Beratungsstellen
  • Kinder- und Jugendhilfe
  • Familienhilfe
  • Ambulante Soziale Dienste

Offene Stellen in der Pflege – Ende 2021 waren 4,9 Millionen Menschen pflegebedürftig, diese Zahl wird in den kommenden Jahren sehr wahrscheinlich noch weiter ansteigen. Auf der anderen Seite steht ein Mangel an Pflegepersonal. Durchschnittlich wurden 2022 etwa 37.000 Pflegekräfte gesucht. Ähnlich sieht es im Bereich der Erziehung und Betreuung aus, der von Sozialassistenten ebenfalls abgedeckt wird. Eine Umschulung zum Sozialassistenten bedeutet also auch zukünftig einen sicheren Arbeitsplatz zu haben. 

Wo ist eine Umschulung zum Sozialassistenten möglich?

Wie erwähnt werden Umschulungen zum Sozialassistenten oft an Berufsschulen angeboten, in denen auch die reguläre Ausbildung stattfindet. Es kann daher sogar sein, dass Umschulungsteilnehmer mit den Auszubildenden zusammen in einer Klasse lernen, da in der Regel die gleichen Inhalte bearbeitet werden. Sollte es in der Nähe keine Berufschule geben, in der die Umschulung angeboten wird, kann alternativ auch ein Kurs an einer privaten Bildungseinrichtung besucht werden. Dort entstehen allerdings Kosten. Unter Umständen werden diese aber von der Agentur für Arbeit übernommen. 

Kann man auch ohne Umschulung als Sozialassistent arbeiten?

Um als Sozialassistent eingestellt zu werden, muss man vorher die Umschulung durchlaufen. Wer schneller in einen Pflegeberuf einsteigen möchte, hat allerdings die Möglichkeit stattdessen einen Kurs zum Pflegehelfer zu absolvieren. Die Kurse kosten zwar Geld, können aber ebenfalls von der Agentur für Arbeit oder eventuell sogar vom zukünftigen Arbeitgeber übernommen werden. Da in der Pflege großer Personalmangel herrscht, sind Arbeitgeber bereit in zukünftige Mitarbeiter zu investieren. 

Lohnt sich die Umschulung zum Sozialassistent?

Ob sich die Umschulung zum Sozialassistenten letztendlich lohnt, kommt ganz auf die individuellen Ziele an. Wer sich noch nicht sicher ist, ob die Arbeit in der Pflege langfristig das richtige ist, sollte überlegen, ob der Kurs zum Pflegehelfer nicht ausreichend ist. So hat man die Möglichkeit den Beruf kennenzulernen, ohne sehr viel Zeit zu investieren und kann im Anschluss noch immer eine Umschulung zum Sozialassistenten machen und das wahrscheinlich sogar verkürzt. Langfristig lohnt sich die Umschulung allerdings, da mit der man durch die bessere Qualifikation mehr Möglichkeiten zur Weiterbildung und Spezialisierung bestehen und auch die Gehaltsaussichten höher sind. 

Welche Alternativen und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?

Bevor man sich für einen neuen Beruf entscheidet, sollte man sich auch mit den möglichen Alternativen auseinandersetzen. Es ist außerdem auch hilfreich zu wissen, wie es nach der Umschulung weitergeht und welche Möglichkeiten man hat, um sich beruflich weiterzuentwickeln. 

Alternativen

Eine bereits genannte Alternative ist ein Kurs als Pflegehelfer, damit erlangt man weniger Qualifikationen, man kann aber auch schneller in den Beruf einsteigen und Erfahrungen sammeln. Wer sich bereits sicher ist, langfristig mit Kindern und Jugendlichen arbeiten zu möchten, der kann auch eine Ausbildung zum sozialpädagogischen Assistenten in Betracht ziehen. Der Beruf wird alternativ oft auch Kinderpfleger genannt. 

Weiterbildungsmöglichkeiten

Wer sich für die Umschulung zum Sozialassistenten entscheidet, hat viele Möglichkeiten, um sich weiterzubilden und zu spezialisieren. Nach einer Umschulung zum Sozialassistenten qualifiziert man sich im Anschluss auch für verschiedene Ausbildungen wie Erzieher, Altenpfleger und Heilerziehungspfleger. Es sind zudem Fortbildungen zum Fachwirt in verschiedenen Bereichen möglich. 

Wer im Anschluss keine weitere Ausbildung in Betracht ziehen möchte, kann sich dennoch in verschiedenen Bereichen weiterbilden und so besser qualifizieren. Damit kann man nicht nur seinen Aufgabenbereich im beruflichen Alltag erweitern, sondern auch die Verdienstchancen verbessern. Einige mögliche Felder für Weiterbildungen als Sozialassistent sind zum Beispiel

  • Hauswirtschaft
  • Altenbetreuung
  • Krankenpflege
  • Ernährung
  • Kommunikation
  • Haus- und Familienpflege
  • Erziehung
  • Sozialpädagogik

Wer als Sozialassistent arbeiten möchte, sollte generell ein Interesse an Fort- und Weiterbildungen haben und sein Wissen während des Berufslebens immer erweitern. So stellt man sicher, seinen Klienten immer die beste Pflege und Betreuung bieten zu können und ein attraktiver Arbeitnehmer zu sein. 

Bezahlung in der Pflege – Beschäftigte in öffentlichen Einrichtungen werden nach Tarif bezahlt, der Beruf Sozialassistent wird in den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst Sozial- und Erziehungsdienst eingegliedert und wird in die Gruppe S3 und bei schwierigen Tätigkeiten in S4 eingeordnet. Das Einstiegsgehalt liegt damit bei 2.437 Euro im Monat in S3 bzw. monatlich 2.632 Euro bei S4. In privaten Einrichtungen kann sich das Gehalt allerdings unterscheiden. 

Fazit 

Obwohl die Umschulung als Sozialassistent einiges an Zeit in Anspruch nimmt, öffnen sich damit auch viele berufliche Möglichkeiten. Da nicht nur momentan, sondern auch zukünftig viele Kräfte in der Pflege benötigt werden, arbeitet man in einem sicheren Berufsfeld. Allerdings sollte man sich vorher gut informieren und mit der Agentur für Arbeit in Kontakt treten, um die Finanzierung sicherzustellen. Möchtest du herausfinden, welche Stellen derzeit für Sozialassistenten angeboten werden, hilft dir Tideri dabei einen Überblick zu bekommen. Dafür erstellen wir eine Liste mit allen aktuellen Stellenanzeigen für Sozialassistenten. Darin siehst du alle Stellen, die gerade auf verschiedenen Job-Portalen angeboten werden, auf einen Blick. So sparst du dir Zeit bei der Suche und kannst dich stattdessen darauf konzentrieren, den richtigen Job für dich zu finden. 

FAQ

Was macht man als Sozialassistent? 

Als Sozialassistent kümmert man sich um Menschen in Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen wie Altersheime, Schulen, Kindertageseinrichtungen oder ambulanten Kliniken. Man ist dabei je nach Einrichtung und Stelle für die Betreuung und Freizeitgestaltung, aber auch Pflege und soziale Unterstützung, sowie eventuell Haushaltsführung oder Bildung und Erziehung zuständig. 

Wie lange dauert die Umschulung zum Sozialassistent? 

Die Dauer der Umschulung ist abhängig von dem Schulabschluss und der Vorerfahrung des Schülers. Wer einen Hauptschulabschluss und keine Vorerfahrungen mitbringt, kann die Umschulung in drei Jahren absolvieren. Für Personen, die Vorerfahrungen und/oder einen Realschulabschluss mitbringen, kann die Umschulung auf zwei Jahre verkürzt werden. Die genauen Regeln unterscheiden sich aber je nach Bundesland. 

Wo kann man sich zum Sozialassistenten umschulen lassen? 

Die Umschulung findet an Berufsschulen statt, dort kann es vorkommen, dass man mit den Auszubildenden zusammen in einer Klasse lernt. Die Inhalte der Umschulung und der eigentlichen Ausbildung unterscheiden sich meist kaum. Es gibt zusätzlich auch private Bildungseinrichtungen, die Umschulungen zum Sozialassistenten anbieten.